
Entdecken Sie die Abteilung Kartell Labware
Ende der 1950er-Jahre mündete die stetige Weiterentwicklung auf technischer und planerischer Ebene in die Gründung des Unternehmensbereichs Labware für die Herstellung technischer Laborartikel. In diesem Bereich werden Materialien wie Polypropylen, Polystyrol und Polyethylen optimal eingesetzt, um Kunststoffe aufgrund ihrer Leichtigkeit, Beständigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit als wertvolle Alternative zum Glas anbieten zu können. Aufbauend auf den Erfahrungen der Abteilung für Haushaltsartikel verfügte das Unternehmen bereits 1958 über umfangreiches Know-how im Bereich der industriellen Produktion, was neue Wege zur Weiterentwicklung ebnete. Chemie-Ingenieur Giulio Castelli brachte die entsprechenden technischen Kompetenzen ein, um diese neuen Perspektiven durchdacht bewerten zu können. Aufgrund ihrer chemisch-physikalischen Eigenschaften, ihrer Bruchsicherheit und der vielversprechenden Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Materialforschung bieten die neuen Kunststoffe im Vergleich zum Glas beachtliche Vorteile. Damit werden sie auch für die Herstellung von Laborartikeln wie Bechern, Zylindern und Reagenzgläsern interessant. Seit der Gründung von Labware vertraut Giulio Castelli das Design der Produkte den Designern Gino Colombini und Centrokappa an, eine Entscheidung, die sich schon bald als ein wichtiger Erfolgsfaktor erwies. Wie bereits bei den Haushaltsartikeln strebt Gino Colombini auch bei den technischen Produkten nach Lösungen mit innovativen Formen, die mehr oder weniger von den traditionellen abweichen und die Zweckmäßigkeit des Produkts optimieren. So erweiterte er zum Beispiel das Trichtermodell mit langem Hals aus dem Jahr 1962 um kleine Rillen im Inneren, die verhindern, dass das Filterpapier an der Oberfläche haftet. Ein weiteres Beispiel ist die Reagenzglashalterung aus dem Jahr 1959. Hier entwarf Colombini eine neuartige modulare Lösung mit Elementen mit X-Profil anstelle der traditionellen Halterungen mit großen Öffnungen auf mehreren Ebenen. Oder das Erste-Hilfe-Set “First Eyd” für Augenspülungen von Centrokappa aus dem Jahr 1979, bei dem er die Halterung um eine Signalfunktion erweiterte. Für die Herstellung seiner Labware-Produkte verwendet Kartell mehr als 40 verschiedene Kunststoffe. Damit wird die Abteilung zu einem eigenen wissenschaftlichen Labor, in dem das Unternehmen neue Materialien erforscht und für jedes einzelne Produkt die jeweils optimale Technologie ermittelt. Die Wahl der Kunststoffe hängt von den jeweiligen Anwendungsbereichen der Produkte ab. Daher werden im Produktionsprozess die entsprechend benötigten Eigenschaften berücksichtigt, wie zum Beispiel die Konzentration der Chemikalien, mit denen die Behälter in Kontakt kommen, die Dauer der Einwirkung, Materialalterung, thermische Spannungen, Aggressivität der Reinigungsmittel, Einwirkung von UV-Strahlung, Sterilisierung und andere äußere Einwirkungen. Spitzenqualität, der Einsatz modernster Techniken und eine durchdachte Auswahl des Produktportfolios sind seit jeher die Mission von Kartell, wodurch sich das Unternehmen weltweit eine hervorragende Reputation erarbeiten konnte.